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Große Mehrheit für Museumsschiff

„Wer hätte das vor ein paar Monaten geglaubt?“, brachte Stadträtin Birgit Reinemund (FDP) die Situation auf einen Nenner: Mit großer Mehrheit steht der Kulturausschuss hinter dem Plan, dass das Museumsschiff in Mannheim bleibt und es ein privater Verein vom Technoseum übernimmt. Lange war befürchtet worden, dass der historische Raddampfer entweder verschrottet werden muss oder von Düsseldorf übernommen wird.


Der Kulturausschuss hat dazu einmütig, nur bei Enthaltung der Grünen, 100 000 Euro als städtischen Anteil an den Sanierungskosten befürwortet. Die endgültige Entscheidung trifft nächste Woche der Hauptausschuss, aber dessen Zustimmung ist damit so gut wie sicher. Das Technoseum selbst steuert 250 000 Euro, das Land 50 000 Euro und der Bund 300 000 Euro bei (wir berichteten).


SPD-Stadtrat Bernhard Boll dankte zunächst Unternehmer und Bloomaul Rolf Götz, der als Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung des deutschen Rheinschiffahrtsmuseums die Verantwortung für das Museumsschiff übernimmt. Besonderer Dank gelte aber seiner SPD-Stadtratskollegin Helen Heberer, die „in ihrer unaufdringlichen Beharrlichkeit immer wieder interveniert“ und erfolgreich die nötigen Bündnisse geschmiedet habe, um das Schiff zu erhalten.



Dafür hob CDU-Stadtrat Alexander Fleck das Engagement von Götz, der auch CDU-Bezirksbeirat ist, sowie des CDU-Bundestagsabgeordneten Nikolas Löbel hervor. „Er hat dem Bundestag vermittelt, wie wichtig das Museumsschiff ist“, betonte Fleck. Der Raddampfer „gehört zu Mannheim wie der Wasserturm“. Daher sei die CDU „sehr froh, dass er gerettet wird“. „Ich bin auch froh, dass das gelungen ist“, schloss sich Birgit Reinemund (FDP) an.


Kein Votum gab es indes von den Grünen. „Wir haben in der Fraktion unterschiedliche Positionen“, teilte Stadtrat Gerhard Fontagnier mit. Darüber müsse die Fraktion am Montag beraten. Einige Stadträte fürchteten, dass das Museumsschiff „ein Bumerang wird“ und die Stadt, wenn dem Verein die Betriebskosten über den Kopf wachsen, dann doch wieder einspringen müsse.


Dagegen sah Kulturbürgermeister Michael Grötsch diese Gefahr nicht. Die Sanierung wäre durch die Zuschüsse „auskömmlich“ finanziert und dem Verein klar, „dass dies auch das Ende der Unterstützungsleistung“ sei. Die notarielle Schenkung erfolge erst, wenn ein belastbares Betriebs- und Finanzierungskonzept vorliege. Sollte es später „doch eng werden“, müsse sich der Verein Sponsoren suchen, erklärte der Kulturbürgermeister.


Textquelle: Mannheimer Morgen, 03.12..2020

Bildquelle: Wikipedia.de

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